„Raum entsteht durch jene Verknüpfungsleistung, durch die Elemente als gemeinsame Struktur wahrgenommen werden (Syntheseleistung), sowie durch Platzierung eben dieser Elemente. Diese Platzierung (Spacing) kann ein Stellen, ein Erbauen oder auch ein Wachsen sein.“
(Löw, Martina 2018: Vom Raum aus die Stadt denken. Grundlagen einer raumtheoretischen
Stadtsoziologie.
transcript Verlag, Bielefeld, S.73)
Lokale und globale Räume sind mit ihren Orten, Landschaften und Atmosphären besondere Gefüge. Dort leben Menschen. Sie gestalten diese Räume, indem sie dort leben und arbeiten, bauen und entscheiden. Unterschiedliche Architekturstile und historische Verläufe charakterisieren die örtlichen Gegebenheiten.
Lebensverhältnisse von Menschen und sozialstrukturelle Bedingungen korrespondieren sozialräumlich miteinander. Es herrschen bestimmte Machtverhältnisse unter den Menschen vor. Bekannt sind die Wohngebiete der Reichen und die Wohngebiete der Armen. Soziale Unterschiede werden auf der räumlichen Ebene von Stadtteilen, Gemeindebezirken oder Dorfstraßen sichtbar, aber auch in der gesamten Gesellschaft. Soziale Positionen können durch spezielle Merkmale analysiert werden, wie Einkommen und Bildung sowie mittels Werthaltungen und Lebensstilen.
Für die kommunale Praxis, insbesondere für die Sozial- und Stadtentwicklungsplanung, inspiriert dieser Blick auf den sozialen Raum zu vielen Impulsen. Sozialer Raum wird zu professionellem Handlungsraum. Von Schulen über Kindergärten, Altenheimen, Hochschulen und Skatebordbahnen geht es meist um die Verbesserung der Daseinsvorsorge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Je nach aktuellen Bedarfen und je nach Wahrnehmung durch Seismografen des Sozialen kann die Inklusion von Flüchtlingen eine Rolle spielen, die Förderung von Mischstrukturen und Imageaufwertung in Wohngebieten oder das Ringen einzelner Regionen um Anerkennung und finanzielle Zuschüsse. Zum einen kommt es auf die Aktivitäten der Menschen vor Ort an. Zum anderen müssen die überlokalen Rahmenbedingungen auf die Situation vor Ort bezogen und situationsspezifisch verhandelt werden.
Veröffentlichungen finden sich unter:
Literatur von Veronika Hammer zum Thema Sozialer Raum:
Hammer, Veronika / Lutz, Ronald / Mardorf, Silke / Rund, Mario (Hg.) (2010): Gemeinsam leben – gemeinsam gestalten. Zugänge und Perspektiven Integrierter Sozialraumplanung. Campus-Verlag, Frankfurt/Main und New York.
Amiani, Sylvia I.L. / Schwamb, Nicole / Hammer, Veronika (Hg.) (2011): Studentische Lebensqualität und Lebensstile. Wohnen, Mobilität, Soziales, Freizeit und Berufschancen. VS Research, Wiesbaden.